Plokkfiskur galt in alten Zeiten als Resteessen, ist heute jedoch mitunter auch in guten Restaurants nicht mehr wegzudenken.
Fisch stand bei vielen Isländern fast täglich auf dem Speiseplan. Fisch war eine Frage des Überlebens in alten Zeiten. Jedoch wurde er oftmals in denkbar einfachster Form zubereitet, nämlich gekocht. Isländer sind in vielen Dingen unglaublich kreativ, aber diese Kreativität kann man bei Fischrezepten aus alten Tagen kaum wiederfinden. Dass es eher üblich war, Fisch nur in Salzwasser zu kochen, zeigt diese kleine Geschichte:
Fisch ist nicht gleich Fisch
Meine Farmerin, für die ich 2004-2006 gearbeitet habe, fuhr an diesem Tag nach Akureyri zum Einkaufen und kam mit einem großen Beutel feinster Fischspezialitäten zurück. In der Stadt hatte ein neuer Fischladen eröffnet und sie entschied sich für verschiedenste Fische, um mal etwas Neues zu probieren.
Alle die mich kennen wissen, dass ich kein großer Fischesser bin, aber ich freute mich drauf, denn in dem Beutel befanden sich unter anderem auch geräucherte Fischforellen, die ich sehr gerne esse.
Als wir jedoch vom Melken zum Abendbrot in die Küche kamen, ahnte ich Schlimmes, als ich den großen Kochtopf auf der Mitte des Tisches stehen sah. Sie hatte ALLE Fische ob geräuchert oder roh, ob gesalzen oder anders gewürzt, in einen Topf geworfen und kräftig durchgekocht.
Als sie dann den Fisch aus dem Wasser hob, um uns aufzufüllen, drehte sich mein Magen um. Mein Appetit auf Fisch war erstmal für die nächsten Monate dahin. Ich erinnere mich, dass diese Fischmasse komplett in der Mülltonne landete.
Später dann bereitete sie uns jedoch den sogenannten Plokkfiskur zu, den ich mit großer Freude genießen konnte und auch heute immer mal wieder gerne esse. Das Rezept ist sehr lecker und auch für Leute wie mich, die nicht die größten Fischfans sind, geeignet:
- ANZAHL DER PORTIONEN: 3 – 4
- ARBEITSZEIT: 15 Minuten
- KOCH- UND BACKZEIT: 30 Minuten
Zutaten
- 350g Fisch (Kabeljau, Schellfisch – weißer Fisch)
- Salz
- 350g Kartoffeln
- ½ Zwiebel
- 1 ½ Esslöffel Butter
- 2 Esslöffel Mehl
- 250ml Milch
- Pfeffer
- Currypulver mild (kann man auch weglassen – ist mehr für die Farbe als den Geschmack)
- 120g geriebenen Gratin-Käse
Zubereitung
Lege den Fisch in einen Topf mit kaltem Wasser. Gib Salz dazu und lasse den Fisch nun einmal ganz kurz aufkochen. Schalte den Herd aus und lass den Fisch noch 5-6 Minuten im Wasser ziehen. Dann hol den Fisch aus dem Wasser.
Koche derweil die Kartoffeln (die Isländer machen Pellkartoffeln!) und ziehe dann die Pelle ab und schneide die Kartoffeln in kleine Stücke.
Pelle die Zwiebel ab und schneide sie in feine Würfel.
Nimm einen Topf und schmelze die Butter in dem Topf und dünste die Zwiebeln darin an. Die Zwiebeln also nicht braun machen, sondern nur so glasig werden lassen. Dann gibt man etwas Currypulver drauf, rührt einmal kurz um, gibt das Mehl dazu und rührt nun mit der Milch eine Mehlschwitze an. Gib also nach und nach unter ständigem Rühren die Milch in die Zwiebel-Mehl-Butter. Das dickt dann nach und nach an. Hier muss man gut aufpassen, dass die Mehlschwitze nicht anbrennt.
Sie sollte auch nicht zu flüssig sein und wenn sie zu dickflüssig ist, dann gib noch etwas Milch hinzu. Nimm dann den Topf von der Platte.
Nun kannst Du den Fisch mit einer Gabel zu kleinen Stückchen zerdrücken und diese gibst Du dann in die Mehlschwitze. Gib auch die Kartoffeln dazu und rühre alles gut um.
Dann gibt man noch Pfeffer und Salz dazu – je nach Geschmack.
Gib das Ganze in eine Auflaufform und streue den Käse darüber.
Nun wird der Plokkfisch noch ca. 10 Minuten gebacken bei ca. 180°C bzw. so lange, bis der Käse leicht braun gebacken ist.
1 Kommentar zu „Isländischer „Plokkfiskur““
Das hört sich seht lecker an. Ich werde es demnächst “nachkochen”.
Danke, Sterni.
Gruß Rita